Unter Diabetes mellitus wird eine Reihe endokriner Störungen zusammengefasst, die den Kohlenhydratstoffwechsel beeinträchtigen. Leitsymptom sind erhöhte Blutglukosewerte (Hyperglykämie), die sich bei einem unbehandelten Diabetes mellitus einstellen. Diabetes mellitus gilt berechtigterweise als verhaltensmedizinische Modellerkrankung: Das Zusammenspiel von psychosozialen und Verhaltensfaktoren, der Diabetes-Selbstbehandlung und medizinischen Faktoren ist entscheidend für die Prognose der Erkrankung. Nicht zuletzt aufgrund stetig steigender Fallzahlen werden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in der Praxis immer häufiger Menschen mit Diabetes behandeln und sich daher mit diabetesspezifischen Problemfeldern ebenso wie mit diabetesspezifischen Besonderheiten in der Therapie psychischer Störungen bei komorbidem Diabetes konfrontiert sehen.
Der Band gibt einen aktuellen und praxisorientierten Überblick über zentrale psychosoziale Themen, wie diabetesbezogene Belastungen (Diabetes-Distress) und die Krankheitsakzeptanz, sowie über Besonderheiten bei der Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen bei Diabetes mellitus. Notwendiges Basiswissen zu medizinischen Grundlagen und zur Behandlung des Diabetes mellitus wird anschaulich vermittelt. Neben diabetesspezifischen Problemfeldern, wie z.B. der Hypoglykämieangst oder der beeinträchtigten Hypoglykämiewahrnehmung, werden insbesondere Essstörungen und Depression bei Diabetes thematisiert und Spezifika in deren Diagnostik und Behandlung herausgestellt.