Ob durch Sintflut, Kometeneinschlag, atomares Feuer oder bedingt durch das Ende des Maya-Kalenders: Die Welt geht unter – zumindest in fiktionalen Darstellungen; und das bereits seit Menschengedenken. Die Visionen von der Apokalypse und der Zeit danach beschäftigen Menschen von Beginn an und es besteht der Verdacht, dass sich die Kultur als solche vielleicht auch durch diese Beschäftigung mit ihrem eigenen Endzeit-Telos in ihrer jetzigen Beschaffenheit formiert hat. Die Medien, die diese Weltuntergangserzählungen tradieren helfen, bilden damit also ein weiteres Mal ein Paradigma der Kultur, in der sie kursieren.

Die Reihe Post-apocalyptic Studies widmet sich daher zentral dieser Medien-Kultur, ihrer Techniken und ihrer Inhalte, setzt sie zu historischen Diskursen in Bezug und analysiert ihre weitreichenden politischen, kulturellen und mentalitätsgeschichtlichen Wirkungen. Der vorliegende, erste Band versucht die besondere Heterogenität dieser Beschäftigung nicht nur darin zu verdeutlichen, dass in seinen Beiträgen verschiedenste mediale Formen und Dispositive aspektiert werden, sondern dass dies auch in unterschiedlichen Textsorten geschieht, die das diskursive Potenzial der Postapokalypse damit auch auf der Textoberfläche nachvollziehen: Vom Essay über die Analyse bis zum Film-Gespräch reichen die vorliegenden Auseinandersetzungen mit Dokumentationen, Spielfilmen und literarischen Werken über die Geschichte und Gegenwart der (Nicht-)Zukunft der Welt.