Saxonia. Schriften des Vereins für Sächsische Landesgeschichte e. V., Bd. 13

Das Jubiläum der 550. Wiederkehr des Vertragsschlusses zu Eger im Jahr 2009 gab Schloss Weesenstein, Schloss Dˇeˇcín und dem Verein „Initiative für das Schloss Dˇeˇcín“ den Anlass für das gemeinsame EU-Projekt „GRENZRÄUME“. Die Grenze zwischen der Markgrafschaft Meißen und dem Königreich Böhmen bestand im Mittelalter aus keiner Grenzlinie, sondern aus dem nahezu unbesiedelten Erzgebirgswald – also eher einem Grenzraum, durch den vielerlei Austausch in Kultur und Religion, Handel und Verkehr herrschte. Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen bezeugen deshalb eher das Verbindende als das Trennende zwischen den beiden Ländern und weisen auf diese besondere Grenzregion hin.
Der Aufsatzband geht auf eine wissenschaftliche Tagung im Herbst 2009 auf Schloss Weesenstein zurück und versucht, die Egerer Fürstentage in einer möglichst großen thematischen Bandbreite zu begreifen. Dafür spannt er den Bogen von der historiografischen Rezeption über die spätmittelalterliche Praxis reichsfürstlichen Handelns, das politische Umfeld und die Alltagsgeschichte der Fürstentreffen bis hin zum grenzüberschreitenden kulturellen Austausch. In der Zusammenschau schlägt der Band ein überfälliges neues Kapitel in der Geschichtsschreibung der Egerer Fürstentage auf.