Das vorliegende Buch ist spannend. Es ist eine wahre Geschichte, obwohl die Autorin ihr Buch eine literarische Fiktion nennt. Der jüngere Leser, der nicht Zeitzeuge war, wird erfahren, wie schwer es den Eltern oder Großeltern damals ergangen ist. Die hier geschilderten Erlebnisse sind vorgekommen oder hätten vorkommen können. Denn diese Zeit, von der die Autorin berichtet, war wirklich so schrecklich. In den Erzählungen wird der Leser jene Menschen aus dieser Zeit, die Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Nachbarn, Verwandte oder Bekannte wiederfinden. Die Autorin ist in einem kleinen oberschlesischen Dorf als Autochthone geboren und hat dort gelebt. Viele Jahre lebte sie in einer großen Stadt, aber es zog sie immer wieder in ihr Dorf (wiocha), wo sie heute als Rentnerin lebt.
Ihre Erzählungen sind in zwei Hauptkapitel eingeteilt: 'Hanyska' und 'Hanyskas Kinder'. Den ersten Teil 'Hanyska' hat die Autorin schon vor Jahren geschrieben, hatte aber nicht den Mut ihn unter ihrem eigenen Namen zu publizieren. Noch heute sitzt in ihr die Angst oder vielmehr der Komplex der Autochthonen fest.
Der zweite Teil 'Hanyskas Kinder' behandelt die Nachkriegszeit. Die Kinder wachsen heran. Trotz der erlebten langjährigen Demütigungen, Entbehrungen und Repressalien durch das kommunistische System kommen sich die polnische und deutsche Jugend näher und es bilden sich Freundschaften und neue Familien werden gegründet. Die Autorin hat in Polen durch ihre Lesungen wesentlich zur Verbreitung der polnischen Ausgabe beigetragen. Ihre Erzählungen fanden in den dortigen polnischen und deutschen Medien landesweit ein unerwartetes Echo.Die Herausgabe dieser Erzählungen nunmehr auch in deutscher Sprache kann als positiver Beitrag zur deutsch-polnischen Versöhnung angesehen werden.