Kurzbeschreibung:

Mit einem Ehrenkolloquium feierte das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim im November 2008 den 80. Geburtstag seines früheren Direktors Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ulrich Engel. Dieser Band vereint die zu diesem Anlass von Kollegen, Freunden, früheren und jetzigen Schülern des Jubilars (von Finnland bis Süditalien, von Polen bis Spanien) gehaltenen Vorträge.

Als Dependenzgrammatiker, der Dependenz und Konstitution als komplementäre Konzepte versteht, hat Ulrich Engel die Grundlage für eine komplette Grammatik des Deutschen geschaffen, die er in dem Band „Deutsche Grammatik“ (1988, Neubearbeitung 2004) verwirklichte. Besonders seine Auffassung vom Subjekt, seine Behandlung der präpositionalen Kasus und sein Konzept der Verbativergänzung seien hier hervorgehoben.
Der Valenz- und Dependenzgrammatiker Ulrich Engel hat die Grammatikographie im Bereich Deutsch als Fremdsprache wesentlich geprägt. Verschiedene vergleichende Grammatiken hat er in Zusammenarbeit mit ausländischen Kollegen zu einem guten Ende geführt, so z. B. die deutsch-polnische und die deutsch-serbokroatische Grammatik, aber auch verschiedene ein- und zweisprachige Verbvalenzwörterbücher. In diesem Band werden aber nicht nur abgeschlossene Projekte präsentiert. Der Tragfähigkeit der Engelschen Konzepte verdanken wir weitere Projekte, die unter seinem Einfluss und seiner Mitwirkung entstehen, zuletzt das spanisch-deutsche Verbvalenzwörterbuch und das inzwischen gerade erschienene Verbvalenzwörterbuch deutsch-bosnisch/kroatisch/serbisch. Auch die Vorträge über Adverbialergänzungen, über die innere Valenz von rumänischen Komposita oder über die verwirrende Terminologie in italienischen Grammatiken belegen die Aktualität und die bleibende Bedeutung der grammatischen Arbeit von Ulrich Engel.

Inhalt:

Vorwort

Ludwig M. Eichinger: Ulrich Engel – Eine Einführung

Miloje Djordjević: Zu den Verdiensten von Ulrich Engel für die theoretische Grundlegung eines Wörterbuchs zur Verbvalenz Deutsch – Bosnisch/Kroatisch/Serbisch

Lesław Cirko: Deutsch-polnische kontrastive Grammatik: ihre Rezeption und Neufassung

María José Domínguez Vázquez: Neue Vorschläge in der Valenzlexikographie am Beispiel des spanisch-deutschen Verbvalenzwörterbuchs

Henrik Nikula: Finnland – Land der „Valenzianer“. Zum Einfluss Ulrich Engels auf die Entwicklung der Valenztheorie in Finnland

Maria Teresa Bianco: Das italienische complemento: eine nur scheinbar benutzerfreundliche Kategorie. Der Beitrag der Valenztheorie zur Definition der Komplemente

Jacqueline Kubczak: Die Wunderwelt der Adverbialergänzungen

Ruxandra Cosma: Von *stolz, Berufsstolz und der Stärke deutscher NN-Komposita, im Wortinnern Argumente anzubinden. Eine sprachvergleichende Untersuchung

Hans-Werner Eroms: Ulrich Engels Dependenz-Verbgrammatik und ihr Wirkungshorizont

Ulrich Schülke: bottom up – ein Weg zum Satz. Die Perspektive bottom up und das Kontinuum sprachlicher Entwicklung

Ulrich Engel: Schlussworte

Ulrich Engel: Verzeichnis wissenschaftlicher Veröffentlichungen