Mit der Leserevolution, der Demokratisierung der Lektüren und dem Büchernachdruck wird in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Frage nach Recht und Schutz der Autoren und Verleger Gegenstand des Diskurses. Das sogenannte Nachdruckzeitalter endete offiziell 1835 mit dem Verbot des Nachdrucks durch den Deutschen Bund.
Selbst ein Goethe konnte seine Werke durch Privilegien der Landesherren nur unzureichend schützen. Wie Heinrich Heine und zahlreiche andere Autoren musste er sich gegen in- und ausländische Nachdrucke zur Wehr setzen. Nachdruck und Schutz des Geistigen Eigentums sind Teil der nationalen und internationalen Debatte im 19. Jahrhundert. Eine primär politisch motivierte Raubdruckbewegung der ?68er? Verstieß gegen das geltende Urheberrecht und druckte zunächst Grundlagentexte der Neuen Linken nach. Die Ausstellung dokumentiert diese Entwicklungen bis in die Gegenwart zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Fragen nach der Legalität und Legitimität von Eigentumsformen und ihrer Grenzen, der Rolle und Funktion des Geistigen Eigentums werden heute z. B. durch Google und Open Access neu gestellt.

"Von Goethe zu Google ? Geistiges Eigentum in drei Jahrhunderten" ist Ergebnis eines Projektseminars des Lehrstuhls VII des Instituts für Geschichtswissenschaften unter der Ägide der Universitäts- und Landesbibliothek der Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Heine-Institut und dem Goethe-Museum Düsseldorf.
Das Begleitbuch zur Ausstellung ist bei düsseldorf university press erschienen.