Dix in Gera und Dresden kennt man, Dix als Maler der Neuen Sachlichkeit auch. Sein Werk ist aus der Zeit seiner inneren Emigration und seine Beziehungen zu Chemnitz sind dagegen wenig bekannt und werden nun erstmals umfassend vorgestellt.
Als der Künstler 1933 von den Nationalsozialisten seiner Proffessur an der Dresdner Kunstakademie enthoben wurde, suchten der Chemnitzer Unternehmer Fritz Niescher und der Kinderarzt Dr. Otto Köhler den Kontakt zu dem Maler. Es entstanden lebenslange Freundschaften. Während Dix im Haus des Kinderarztes häufiger Gast war und dort vorübergehend sein Atelier einrichtete, war die Beziehung zu dem Ehepaar Niescher vor allem von der Kunst geprägt. Fritz und Ilse Niescher trugen die wohl umfangreichste Sammlung von Silberstiftszeichnungen des Künstlers zusammen, erwarben Gemälde und ließen 1938 einen Pavillon auf ihrem Grundstück von Otto Dix mit dem Wandgemälde >>Orpheus und die Tiere<< ausmalen.
Thomas Bauer-Friedrich, Kurator der Kunstsammlung Chemnitz-Museum Gunzenhauser, hat diesen bislang unerforschten Themenkomplex in einem materialreichen Band aufgearbeitet und dokumentiert das Thema in ausführlich recherchierten Texten und mit zahlreichen, zum Teil erstmals publizierten Werkabbildungen.