Heinrichs IV. (1056 – 1106) Herrschaftszeit stand unter keinem guten Stern. Noch unmündig beim Tod seines Vaters, musste er seine Herrschaft erst gegen seine Erzieher durchsetzen. Im ständigen Kampf gegen die Großen im Reich und gegen aufständische Sachsen erwuchs ihm in der machtvollen Gestalt Papst Gregors VII. ein gefährlicher Gegner. Gregor strebte die Erhebung der Kirche über den Staat an, des Papsttums über das Kaisertum. Der Streit eskalierte bis zum Bann gegen den Kaiser, der sich schließlich 1077 mit seinem berühmten „Gang nach Canossa“ dem Papst unterwerfen musste. Heinrichs eigener Sohn empörte sich gegen ihn und setzt ihn gefangen, der Kaiser starb auf der Flucht.
Gerd Althoff beschreibt nicht nur klar und eindringlich die Regentschaft Heinrichs als eine Zeit des Scheiterns, sondern er gewährt uns auch tiefe Einblicke in die Persönlichkeit dieses Herrschers, der nicht nur durch seinen Kampf gegen das Reformpapsttum, sondern auch durch seine selbst nach mittelalterlichen Maßstäben unglaubliche Grausamkeit gegenüber jedem, der sich ihm in den Weg stellte, von sich reden machte.