Durch die Globalisierung werden Menschen aus diversen kulturellen Kontexten zusammengeführt. Auch in Deutschland gibt es eine zunehmende multikulturelle Vielfalt. Die damit einhergehenden tiefgreifenden Umstellungsprozesse fordern alle Menschen wie auch Institutionen der Aufnahmegesellschaft heraus. So werden auch an die Professionellen im psychosozialen Bereich besondere Anforderungen gestellt. Sie haben die Aufgabe – und auch die Chance –, zu den Lebenskonzepten von Klienten mit Migrationshintergrund einen Zugang zu finden. Erst dann vergrößert sich die Möglichkeit, diese Menschen und ihre speziellen Problemfelder, aber auch ihre Ressourcen und Fähigkeiten zu entdecken und sie beim Entwurf neuer Lebensperspektiven und bei Bewältigungsstrategien zu begleiten. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung kultureller Sensibilität von Berufstätigen im psychosozialen Bereich.Dieses Buch führt in die interkulturelle Familientherapie und -beratung ein. Neben erkenntnistheoretischen Grundlagen werden zentrale psychologische und psychotherapeutische Konzepte aus der systemischen Perspektive analysiert und praxisrelevante Aspekte beleuchtet. Besondere Beachtung finden dabei der Erstkontakt, der Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung, die kultursensible Problemdefinition sowie die Erarbeitung passender Behandlungsvorschläge für ratsuchende Familien mit Migrationshintergrund.