Blühende Gärten mit Dahlien, Stockrosen, Zinnien und Nelken haben die Kunst und das Leben beider Künstler geprägt. Max Liebermann (1847-1935) ließ sich 1909 am Berliner Wannsee eine Villa mit großem Garten bauen. In dem nach eigenen Ideen gestalteten Garten fand er die entscheidenden Motive für sein Spätwerk. Emil Nolde (1867-1956) schrieb in seiner Biografie, wie unwiderstehlich ihn die Blumen angezogen und wie sehr er die Reinheit ihrer Farben liebte.
So groß die gemeinsame Leidenschaft der beiden Künstler für Gärten und Blumen auch war: Künstlerisch hatten sie ganz unterschiedliche Vorstellungen. Darüber gerieten sie in der Berliner Secession so heftig aneinander, dass Nolde 1910 ausgeschlossen wurde.
Der reich bebilderte Katalog, der anlässlich der Ausstellung "Max Liebermann und Emil Nolde" in der Liebermann-Villa am Wannsee erscheint, zeigt die künstlerische Auseinandersetzung beider Maler mit ihren Gärten. Beiträge von Anke Daemgen, Martin Faass, Klaus von Krosigk, Olaf Peters, Christian Ring u.a. untersuchen die unterschiedlichen Bild- und Gartenkonzepte der beiden Maler und ordnen ihren Konflikt in den Kontext der Zeit ein.