Seit seinen Anfängen wurden im Playboy (innen-)architektonische Konzeptionen
entwickelt, die aus unserem täglichen Leben heute nicht mehr wegzudenken
sind: Für seine idealen Single-Apartments dachte sich Playboy- Gründer
Hugh Hefner die offene > küchenlose Küche < aus‚ damit dort, im Zentrum der
Wohnung, nie mehr wieder eine (einzige) Frau ihr Reich errichten und mit
dem Kochlöffel das Leben des Mannes bestimmen konnte. Komfortable und
mit diversen Schaltkreisen ausgestattete Betten, die sich nicht nur zum Herumlümmeln,
sondern auch dazu eigneten, auf Knopfdruck – und ohne aufzustehen
– Positionen zu wechseln und fernzusehen, gehörten ebenso zur häuslichen
Grundausstattung eines echten Playboys.
In der Nachfolge Michel Foucaults arbeitet Beatriz Preciado auf faszinierende
Weise die Mechanismen heraus, die die (sexuelle) Identität unserer Gesellschaft
bestimmen. So liest sie den Playboy als Teil der sexuellen Revolution,
als maskulin- heterosexuelles Gegenstück zur Emanzipation der Frauen und
Homosexuellen im 20. Jahrhundert und zeigt, wie Männer ihre Sexualität seit
den 1950er Jahren jenseits des Reproduktionsimperativs umdefinieren und auf
die realen und virtuellen Räume übertragen, in denen sie leben.