Japan gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als einziger nicht-westlicher Staat zu den großen Kolonialmächten. Dabei gilt Taiwan als Musterkolonie innerhalb des japanischen Imperiums. Ein Grund dafür ist, dass die Japaner für die Beherrschung der Insel die kolonisierte Gesellschaft erforschten. Nadin Heé zeigt erstmals, dass dieser sogenannte wissenschaftliche Kolonialismus nicht nur zivilisierende Aspekte aufwies, sondern auch Gewalt auslöste. Damit verleiht sie der Geschichte des Imperialismus neue Impulse. Zudem weitet sie den Blick auf Transfers zwischen Japan und europäischen Mächten und eröffnet außereuropäische Perspektiven innerhalb der Geschichte des Kolonialismus.

Ausgezeichnet mit dem JaDe-Preis 2013 für herausragende Leistungen und Verdienste im Bereich der japanisch-deutschen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen