Die während der letzten Jahrzehnte intensivierte Forschung zu den religiösen Fraugemeinschaften des Mittelalters hat um die Benediktinerinnen bisher meist einen Bogen gemacht. Hier möchte die Studie mit einer vergleichenden Untersuchung der drei Abteien Sainte-Glossinde, Saint-Pierre-aux-Nonnains und Sainte-Marie-aux-Nonnains in der lothringischen Bischofsstadt Metz ansetzen. Der zeitliche Rahmen reicht dabei von den frühmittelalterlichen Anfängen der Abteien bis in die Zeit um 1400. Über eine reine Institutionengeschichte hinaus bietet das Konzept der Handlungsspielräume die Möglichkeit, die rechtlichen, wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Interaktionsmöglichkeiten der Konvente als Personengemeinschaften wie auch der einzelnen Konventualinnen in den Blick zu nehmen. Der Interessensschwerpunkt liegt somit auf dem Platz, den die Frauen im komplexen Gefüge der ländlichen und städtischen Lebenswelt einnahmen. Die Studie stützt sich dabei auf bisher weitgehend unerschlossene urkundliche aber auch hagiografische und liturgische Quellen, die zum Teil in Edition vorgelegt werden.