Die Darstellung des Raums hat eine große Bedeutung in Theodor Fontanes Romanwerk. Bei der Lektüre der Werke wird deutlich, dass der Dichter gezielt mit unterschiedlichen Räumen, Orten und Schauplätzen sowie kontrastreich gegenüber gestellten Lebensbereichen arbeitet. Die Handlungsumgebung ist keine bloße Kulisse, sondern korrespondiert mit dem Handlungsgeschehen. Katrin Scheiding beschäftigt sich mit der Frage, nach welchen übergeordneten Prinzipien die Orte und Räume in Fontanes Romanwerk komponiert sind: Welche Bedeutungen verbergen sich hinter den als Chiffre zu lesenden Raum- und Ortsbeschreibungen? Auf welche Weise interagieren die Orte, Räume und ihre Requisiten mit den Handelnden? Durch die Zuhilfenahme der Raumtheorien u.a. von Bachtin und Foucault erschließt sich ein neuer Blickwinkel auf Fontanes Raumkonstrukte und es eröffnen sich vielsagende Bedeutungskomplexe: Orte und Räume, Exterieur und Interieur greifen in die Handlung ein und werden als handlungsbestimmende Elemente begriffen.