In der Kleinstadt Oswiecim, die während der deutschen Besetzung Polens von 1940 bis 1945 in Auschwitz umbenannt war, befand sich das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager des Zweiten Weltkriegs. Wegen der mit technischer Planungspräzision ausgeführten Ermordung von weit über einer Millionen Menschen ist Auschwitz zum Symbol für den Holocaust geworden. Die in den ehemaligen KZ-Anlagen entstandenen Gedenkstätten gehören heute zu den wichtigsten europäischen Erinnerungsorten. In 25 Jahren ist die maßgeblich von der Bundesrepublik Deutschland initiierte Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS) im ehemaligen Auschwitz zu einer weltweit geschätzten pädagogischen Institution geworden, die Jugendlichen aus Europa und Übersee die Begegnung im Zeichen humanitärer Verständigung eröffnet. Dieser Band stellt den pädagogischen Anspruch der IJBS vor, unternimmt eine Standortbestimmung zum Umgang mit dem Erinnerungsort Auschwitz und geht unter anderem auch der Frage nach, wie die Stadt Oswiecim mit diesem historischen Erbe umgeht.