Im Jahr 1912 war Duisburg eine Stadt im kulturellen Aufbruch. Die Einweihung des Stadttheaters am 7. November fällt in jenes Jahr. Die Tonhalle (seit 1887), die Stadtbibliothek (seit 1901) und das Heimatmuseum (seit 1902) waren bereits zu festen Einrichtungen der städtischen Kultur geworden. Der wissenschaftliche und der kaufmännische Verein organisierten regelmäßig Vortragsveranstaltungen. Der Museumsverein engagierte sich seit 1907 für den Aufbau eines Städtischen Kunstmuseums. Was jedoch noch fehlte, war eine bürgerliche Vereinigung, die sich um die Pflege der literarischen Lesungen kümmerte. Diese „Lücke im Geistesleben der Stadt“ schloss der am 12. Januar 1912 gegründete Verein für Literatur und Kunst. Der Sammelband gibt einen Überblick über die 100-jährige Geschichte des Vereins vom Wilhelminischen Kaiserreich bis in die Gegenwart und die
Vielzahl seiner prominenten Gäste. Darüber hinaus werden die kulturpolitischen Rahmenbedingungen seit den 1970er Jahren, die von einer Demokratisierung des Zugangs zur Kultur geprägt waren, ebenso wie die aktuellen Entwicklungen der Literatur im Ruhrgebiet mit ihren Erfolgen und Defiziten aus der Perspektive des Literaturbüros NRW-Ruhr dargestellt.