Zwei Fragen sind es, die sich jedem ungeduldigen Leser der Werke Martin Heideggers irgendwann einmal stellen: Worin müsste der fehlende Teil seines ontologischen Hauptwerks Sein und Zeit bestehen? Und: Was hat sein Denken mit dem Nationalsozialismus gemein?
Dario Karimi behandelt beide Fragen, die systematische und die historische, als eine. Der fehlende Teil von Sein und Zeit ist Theologie, und Theologie ist Heideggers Widmung an den Nationalsozialismus.
Doch obwohl er selbst bald zum schärfsten Kritiker der onto-theologischen Verfassung der Metaphysik werden sollte, bietet erst die strukturale Wendung der Psychoanalyse Jacques Lacans das geeignete Rüstzeug, diesem Umstand auch Rechnung zu tragen.