Ernst Erich Noth, Schriftsteller und Literarhistoriker in drei Sprachen und drei Ländern, 1909 in Berlin geboren, am 4./5. März 1933 Flucht aus Nazi-Deutschland nach Frankreich, 1941 Weiterflucht vor Hitler-Deutschland in die USA, 1963 Rückkehr nach Europa, starb am 15. Januar 1983 in Bensheim an der Bergstraße. 'Ich lernte ihn in Paris kennen. Wenig später entschloß er sich, nach Frankfurt [am Main] als Gastprofessor zurückzukehren. Unvergessen sind seinen Hörern die Vorlesungen über Exilliteratur. er lebte seine Literatur.'
Aus dem Nachruf von Karsten Witte

In methodologischer Abweichung und geisteswissenschaftlicher Ausweitung hinsichtlich der nach langer Verzögerung nunmehr voll angelaufenen Bemühungen um die literarische Zeugenschaft der deutschen Emigration während und nach der Hitlerzeit, die sich zunächst den unerläßlichen Anforderungen einer Grundforschung zu stellen hatten und sich daher hauptsächlich eher mit der Soziologie des Exils als mit dem Exilschrifttum im literaturwissenschaftlichen Sinne beschäftigten, soll diese Vorlesung nun besonderen Nachdruck auf das literarische Schaffen, auf die im Exil entstandenen Werke von vertriebenen oder freiwillig aus dem Dritten Reich geschiedenen Autoren legen. Dabei werden natürlich, insbesondere bei exilspezifischen Werken — längst nicht alle sind es —, exilbiographische und exilpolitische Aspekte hervorgehoben werden.
Ernst Erich Noth, Wintersemester 1979/80