Ausgehend von der «Kritischen Patriarchatstheorie» wird die Gabe als Paradigma und als zwischenmenschlicher Akt untersucht. Es handelt sich dabei um einen ersten Versuch, politische, ökonomische, kulturanthropologische sowie spirituelle Aspekte zu vereinen und das vielschichtige und bedeutende Phänomen der Gabe transdisziplinär zu beleuchten. Auf der Suche nach einer Politik, Kultur und Ökonomie der Gabe werden Forschungsergebnisse der Matriarchatsforschung sowie der «Kritischen Patriarchatstheorie» vereint, um erste Ansätze einer neuen Theorie der Gabe vorzulegen, und diese im Kontrast zu den gängigen Theorien zu diskutieren. Im Ausgang von Genevieve Vaughan wird gezeigt, dass gerade in Zeiten der Krise die Frage nach der Alternative zum scheinbar alle Lebensbereiche durchdringenden Tausch-Paradigma mehr denn je an Bedeutung gewinnt. Wir erfahren, dass es sich dabei nicht um eine Utopie handelt, sondern um eine immer schon vorhandene, konkrete, in Zeiten des kapitalistischen Patriarchats jedoch verborgene Alternative, die es wieder- bzw. neu zu entdecken gilt.