Bezeichnungen wie ‘Kanak Sprak’, ‘Türkenslang’ oder ‘Kiezdeutsch’ stehen für die spezifische Art des Sprachgebrauchs von Migrantenjugendlichen. Da die vorliegende Studie die Verwendung des Deutschen durch Jugendliche mit einem türkischen ethnischen und sprachlichen Hintergrund – in natürlichen Interaktionen und mit besonderem Blick auf ihre Herkunftssprache – untersucht, ist für die sprachliche Ausprägung im Berliner Raum die Bezeichnung ‘Türkendeutsch’ gewählt worden.
Eigene Ausdrucksformen und Verfahren der Gesprächsorganisation im Türkendeutschen, die sich in spezifischer Art – und insbesondere auf phonetisch-phonologischer Ebene – vom gesprochenen Standarddeutschen unterscheiden und die den Eindruck eines ‘fremden Akzents’ erwecken, werden (basierend auf dem theoretischen Hintergrund der Interaktionalen Linguistik) als ‘Stilmerkmale’ des Türkendeutschen analysiert. Diese Stilmerkmale zeugen von der hohen sprachlich-kommunikativen Kompetenz der mehrsprachigen Informanten und nicht von einem defizitären Sprachgebrauch.

Recent studies conducted on the language use of adolescents with a Turkish ethnic background in urban areas (such as Berlin) have mostly been concerned with a descriptive view of the social structures, social environments and multi-ethnic interaction styles. The observed linguistic structures are therefore considered to be a means of everyday interaction, either within the group or with outsiders, used to signal social identity.
The main thrust of the present research is to describe the rules and regularities of language contact not only in terms of code-switching phenomena but also as a tool to organize discourse and understanding in a broader sense.