Er hat mit den Regisseuren Jacques Tourneur, William Dieterle und Jean Negulesco in Hollywood gearbeitet, stand mit Robert Ryan, Claude Rains und Fritz Kortner vor der Kamera. Sein Leinwanddebüt gibt er als eleganter Meisterdieb in dem Krimi "Enter Arsene Lupin". Blendendes Aussehen und kontinentaler Charme kommen ihm stets zugute: Im grandiosen Melodram "This Love of Ours" spielt er einen französischen Arzt, im exotischen Kostümfilm "Temptation" einen dämonischen Verführer und im bedrohlich düsteren Trümmerfilm "Berlin Express" einen mehr als zwielichtigen Résistance-Kämpfer.
Charles Korvin (geboren als Géza Kaiser 1907 im ungarischen Pöstyény, gestorben 1998 in Manhattan) war ein überzeugter Linker. Schon als junger Kameramann im Spanischen Bürgerkrieg, wo er, wie später nochmals bei Universal, seinem Jugendfreund aus Budapest begegnet, dem Fotografen Robert Capa. Viele historische Einschnitte in seinem Leben zwingen ihn, mehrmals Länder und Kontinente zu wechseln, Horthy vertreibt ihn aus Ungarn, Hitler aus Europa, das House Committee on Un-American Activities aus Hollywood. Erst Stanley Kramer holt ihn nach zehn Jahren wieder zurück, als Kapitän des "Ship of Fools" mit Vivien Leigh, Oskar Werner, Simone Signoret und Lee Marvin als Passagiere.
Am Höhepunkt seiner Karriere haben Kommunistenjäger und Blacklist alles zerstört, was aus Charles Korvin einen großen Hollywoodstar hätte machen können. Seine jetzt veröffentlichten Erinnerungen mögen dazu beitragen, dass er nicht ganz dem Vergessen anheimfällt.