Die um 150 n. Chr. in Alexandria entstandene Geographie des universalen Naturwissenschaftlers Klaudios Ptolemaios spielte als geo- und kartographisches Referenzwerk bis in die Anfänge der Neuzeit hinein eine maßgebliche Rolle in der Wissenschaftsgeschichte. Trotz ihrer herausragenden Bedeutung und des Interesses, das sie gerade in jüngster Zeit in der Forschung genießt, ist ihre komplexe Überlieferung ungenügend geklärt. Diesem Umstand begegnet die Autorin mit einem neuartigen Zugang: Mittels einer erstmals in diesem Umfang und dieser Systematik vorgenommenen kodikologisch-paläographischen Untersuchung der griechischen Handschriften der Geographie, die mit der Analyse ausgewählter textlicher und inhaltlicher Elemente kombiniert wird, können nicht nur die Entstehungsgeschichte der Handschriften und ihre Schicksale nachgezeichnet, sondern auch Bezüge und Verwandtschaften der Handschriften untereinander hergestellt und neu bewertet werden. Die aus den handschriftlichen Befunden gewonnenen Erkenntnisse – von den gut sechzig bekannten griechischen Textzeugen der Geographie werden zweiunddreißig Handschriften ausführlich beschrieben, darunter mehrere zum ersten Mal überhaupt – werden zudem in einen größeren überlieferungs- und rezeptionsgeschichtlichen Rahmen gestellt.