Das 20. Jahrhundert, das angetreten war, die großen Fragen wie Ungleichheit, Armut und Kolonialismus zu überwinden, ist zurück auf Los gesetzt: »Es ist die Zeit der Monster«, wie eine vielzitierte Eintragung aus Gramscis Gefängnisheften nach dem Ersten Weltkrieg lautet. Unsere Gegenwart ist von Auflösungsprozessen bestehender Ordnungen bestimmt, zugleich haben sich Ordnungsvorstellungen tief in Denken und Handeln eingeschrieben. Eine davon ist der Nationalstaat, dessen Strukturen Recht und Entrechtung, Ein- und Ausschlüsse, Gesellschaft und Subjektivierungsprozesse bestimmen. Der Band befragt das Ordnungssystem Nationalstaat, untersucht, wie seine Mechanismen die heutige Weltordnung strukturieren, und regt an, über seine Grenzen hinauszublicken.