Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, warum versorgende Angehörige von Menschen mit Demenz psychosoziale Unterstützungsangebote selten nutzen. Die Existenz charakteristischer Profile für verschiedene Nichtnutzertypen der Angehörigen wird geprüft. Durch eine bessere Abstimmung auf Angehörigenbedürfnisse soll so eine Erhöhung der Inanspruchnahme von psychosozialen Unterstützungsangeboten erreicht werden. Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung wurden 80 versorgende Angehörige von Menschen mit Demenz mit einem Online-Fragebogen über ihre Situation, Bedürfnisse und Kenntnisse im Hinblick auf Unterstützungsangebote befragt. 39 Angehörige hatten noch nie an einem Unterstützungsangebot teilgenommen. Die Ergebnisse implizieren drei unterschiedliche Nichtnutzertypen versorgender Angehöriger mit den Bedarfsprofilen "geringer Bedarf", "grenzwertiger Bedarf" und "hoher Bedarf". Bedeutsame Unterschiede finden sich in der positiven Lebensorientierung, sozialer Kompetenz im Umgang mit Demenzkranken und der subjektiven Gesundheit. Belastung in der Pflege spielt eine untergeordnete Rolle. Bei der Planung neuer Unterstützungsangebote ist auf Angehörige mit grenzwertigem Bedarf verstärkt einzugehen. Es ist über den Ausbau internetbasierter Interventionsangebote nachzudenken. Diese sollten weiterhin die gezielte Förderung positiver Lebenseinstellungen sowie individuelle Beratungsangebote beinhalten.