Der Fußball bringt kulturelle Muster und soziale Identitäten hervor, die weit ins Feld der Memorialkultur reichen. So hat sich im britischen Vereinsfußball eine differenzierte Erinnerungs- und Bestattungskultur herausgebildet, die sogar Beisetzungen im Stadion vorsieht. Führende europäische Sporthistoriker stellen in diesem Band das bunte Spektrum der Memorialkultur im Vereinsfußball dar. Ausführlich analysieren sie die Medien, Künste und Rituale des Erinnerns, vereinsoffizielle und fankulturelle Praktiken sowie die Strategien der Fußballclubs und -verbände zur Herstellung einer "corporate identity". Am Beispiel des deutschen Fußballs kommt darüber hinaus die "memoria damnata" zur Sprache: das absichtsvolle Verschweigen und Vergessen von Sportlern im Nationalsozialismus und unter dem SED-Regime.