Das Jahr 1778 zeigt Merck auf dem Höhepunkt seines publizistischen Schaffens.

Dem versierten Darmstädter Kriegsrat Johann Heinrich Merck steht der »Teutsche Merkur« jetzt in all seinen Sparten offen. In fünf Lieferungen erscheint, changierend zwischen Novelle und agrarischer Aufklärungsschrift, die »Geschichte des Herrn Oheims«, flankiert von dem poetologischen Seitenstück »Ueber den Mangel des Epischen Geistes in unserem lieben Vaterland«. Als Kunstkritiker schafft Merck Standards, durch sensible Bildbeschreibungen ebenso wie durch die kenntnisreiche Identifizierung von Fälschungen und die Kriterien zur Anlage einer Kupferstichsammlung. Mit 81 Rezensionen unterschiedlichster Werke übernimmt er den überwiegenden Anteil im »Kritischen Fach«. Mit Intellektualität und Taktik meistert er den Konflikt zwischen Lavater und Lichtenberg, in den der »Teutsche Merkur« mitsamt seinem Herausgeber Wieland zu geraten droht.
Der Ertrag des Jahres 1778 füllt Band 4 innerhalb der chronologisch angelegten Ausgabe der »Gesammelten Schriften«.