Die Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen sind die wohl älteste und umfangreichste serielle Quelle zum historischen Handwerk in Europa. 1388 hatte der reiche Nürnberger Handelsmann Konrad Mendel seine Stiftung als Sozialwerk für betagte Handwerker errichtet. Um 1425 begann man damit, die Bewohner des Altenheims und ihr Handwerk im Bild festzuhalten. Daraus entstand ein Hausbuch, das zugleich Totenbuch war und bis 1806 auf drei Bände anwuchs. Hinzu kamen seit 1511 zwei weitere Bände, die aus einer weiteren Sozialstiftung des Montanunternehmers Matthäus Landauer stammen. Diese fünf Bände werden heute in der Stadtbibliothek Nürnberg aufbewahrt. Die Hausbücher zeigen in ganzseitigen Darstellungen rund 1200 Handwerker bei der Arbeit, gewähren Einblicke in die Werkstätten und veranschaulichen die Produktionsmethoden ihrer Zeit. Sie bilden Rohstoffe und Fertigprodukte ab und zeigen die Werkzeuge, derer man sich bediente. Unsere Ausgabe präsentiert die schönsten Bildtafeln der Nürnberger Hausbücher in einer repräsentativen Auswahl: eine faszinierende Darstellung des historischen Handwerks.