1772 wurde der in den Grafenstand erhobene deutsche Arzt Dr. Johann Friedrich Struensee in Kopenhagen enthauptet, gevierteilt und gerädert: Vor allem war ihm eine Affäre mit der dänischen Königin Caroline Mathilde vorgeworfen worden; und diese wiederum wurde nach Celle verbannt, wo sie verstarb, ohne ihre beiden Kinder jemals wiedergesehen zu haben.

Tatsächlich in Flensburg (,offiziell’ jedoch im sibirischen Pelim) war 1772 unter dem Titel „Besondere Nachrichten von den Opfern der Staaten sowohl als auch von den Opfern der Gerechtigkeit dieses Achtzehnten Jahrhunderts, besonders aber von denen in Dännemark in diesem Jahre hingerichteten gewesenen Grafen Struensee und von Brandt“ ein Buch erschienen, das aus Sicht d. heut. Hg. überraschenderweise Johann Friedrich Camerer zu-geschrieben wird.

Aus der überarbeiteten Neuauflage dieses Werkes könnten Thesen abgeleitet werden, die den ,Fall Struensee’ in einem anderen Licht erschienen ließen.