Komik, Satire und Groteske in den fünfziger Jahren: Aus unmittelbarer Anschauung porträtierte Peter Rühmkorf den surrealistisch-humoristischen Erzähler und Herausgeber Kurt Kusenberg. Weibliche satirische Stimmen wie die von Gisela Elsner und Irmgard Keun werden vorgestellt, die Massenmedien der Zeit sind mit Erika Fuchs’ Disney-Übersetzungen und Kurt Hoffmanns Film »Wir Wunderkinder« vertreten. Das intrikate Verhältnis zwischen Loriot und Wolfgang Hildesheimer wird rekonstruiert, die Literatur der DDR ist mit Heiner Müller und dem Kabarett »Die Distel« präsent. Die Werke Arno Schmidts wie die der Wiener Gruppe stehen für komische Verfahren avantgardistischer Literatur ein, Zeitgeschichte mit groteskem Einschlag lässt sich an den Romanen von Albert Vigoleis Thelen und Günter Grass ablesen. Die ›biederen‹ fünfziger Jahre gewinnen eine überraschend selbstironische Färbung.