Mit der Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes verhalf
Helmut Haberkamm Franken vor zwanzig Jahren zu einer neuartigen, entstaubten, modernen Dialektpoesie. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint eben jener erste Band des bekannten und inzwischen mehrfach ausgezeichneten Mundartdichters nun als Liebhaberausgabe und gewährt allerlei Einblicke in die knorrige Art der Franken und die Hassliebe zu ihrer Heimat. Dabei ist Haberkamm weit entfernt von herkömmlichbiederer Verklärung der Heimat, bricht sie im Gegenteil auf, bürstet die ihm vertraute Sprache gegen den Strich, zeigt die Risse der scheinbar idyllischen Dorfwelt. Er reiht das Schöne und Erfreuliche nahtlos an das Brutale und Furchterregende, erzählt ungeschminkt von Anpassung und Resignation, Unzufriedenheit und Gleichförmigkeit, Unverständnis und Rücksichtslosigkeit, Einsamkeit, Gewalt und Tod.