2013 wird die SPD 150 Jahre alt. In dem vorliegenden Buch erinnern namhafte Historikerinnen und Historiker an Persönlichkeiten, Orte oder Ereignisse, welche das sozialdemokratische Selbstverständnis geformt und bis heute geprägt haben. Über viele Brüche hinweg sind sie in der kollektiven Erinnerung lebendiggeblieben: Helga Grebing schreibt über das Erfurter Programm 1891, Christel Wickert über die Einführung des Frauenwahlrechts 1919, Hans Mommsen über Julius Leber, Peter Brandt über Ernst Reuter. Beatrix Bouvier widmet sich Sozialdemokraten in Bautzen, Dieter Dowe dem Godesberger Programm 1959, Bernd Faulenbach Willy Brandts Regierungserklärung 1969. Werner Abelshausen trägt zu Helmut SchmidtsWeltwirtschaftsgipfel 1979 bei, Ilse Fischer zu Erhard Epplers Rede am 17. Juni 1989, Wolfgang Thierse zum Hamburger Programm 2007 und Wolfgang Schroeder zur Agenda 2010.Aus den zahlreichen Einzelbeiträgen entsteht eine facettenreiche Parteigeschichte jenseits von offiziellen Deutungen: Die deutsche Sozialdemokratie war immer mehr als eine Organisation, sie war soziale Bewegung,Wertegemeinschaft, Widerstandskreis und Träger politischer Macht.