Eine werdende Mutter, die einen Weg sucht für sich und ihr Kind, ein vom Krieg gezeichneter Heimkehrer, der kein Vater sein will - Reinhard Jirgls Debüt, 1990 noch in der DDR erschienen, doch in den Wirren der Wiedervereinigung untergegangen und im vereinten Deutschland nie wieder gedruckt, ist eine große, späte Entdeckung. In einer faszinierenden Textcollage entfaltet Jirgl die Geschichten von Margarete und Walter während der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs, der Nachkriegszeit und der Aufbaujahre der DDR. Der Roman enthält bereits die zentralen Themen, die auch das weitere Werk Jirgls bestimmen sollten: deutsche Zeitgeschichte und die Macht politischer Systeme über den Einzelnen.