Das Heilige hat Konjunktur: Im Zuge des religious turn
der Kulturwissenschaften erscheint es nicht mehr als Gegensatz zu
einer säkularisierten Moderne, sondern als eines ihrer konstitutiven Momente. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen Denkfiguren des Sakralen im 20. Jahrhundert - von Nietzsches Diagnose des »Todes Gottes« über geschichtsphilosophische Aneignungen jüdisch-christlicher Glaubensinhalte bis hin zu sprachphilosophischen Reflexionen über das Heilige. Sie arbeiten heraus, wie sich die ästhetische Moderne in Auseinandersetzung mit dem Traditionsbestand sakraler Erfahrungen bildet.