Pöppelmanns Elbbrücke, ein Wunder seiner Zeit, ist verschwunden, das Residenzschloss, an dem er jahrzehntelang arbeitete, wurde nie gebaut. Was sich erhielt, teils unzerstört, teils wiederaufgebaut, sind die Gehäuse der Lust, die Matthäus Daniel Pöppelmann für August den Starken schuf: ein vieltürmiges Jagdschloss, ein Sommerschloss am Fluß, ein Palais für die erste Maitresse, dazu der Bau, mit dem dieser Baumeister sich in die Kunstgeschichte einschrieb: der Zwinger, eine Festarchitektur, die dem, was man später abschätzig Barock nannte, die Krone einer sich in Gestaltenfülle verströmenden Daseinslust aufsetzte. Mit dem Rückhalt gebildeter Bauherrn wurde die Baukunst unter Pöppelmanns Händen zur Lebensfeier großen Stils, damals im Dienst einer hochprivilegierten Klasse, heute zur Freude aller. Wie kam es dazu? Friedrich Dieckmann ergründet es zum 350. Geburtstag des großen Architekten.