Dem klassischen Detektivroman als Genre der Unterhaltungsliteratur und rationalistischem Kind moderner Fortschrittsgläubigkeit steht seit einigen Jahrzehnten mit dem Anti-Detektivroman ein radikaler Gegenentwurf gegenüber, der sich Konventionen und Erzählschemata der Prätexte zu Nutze macht, um diese zu unterminieren und den naiven Erkenntnisoptimismus, die unbedingte Aufklärungsforderung und das teleologische Handlungsmodell ad absurdum zu führen oder zu parodieren.Schmidts Studie zeichnet die Geschichte dieser Genredevianz seit ihren Anfängen in den 1940er Jahren nach und lotet deren Erzählstrategien und Weltbilder mittels exemplarischer Analysen der Texte von Kobo Abe, Patrick Modiano, Antonio Tabucchi, Paul Auster und Jean-Philippe Toussaint aus.