Was ist Literatur? Was ist ein literarischer Gegenstand? Gibt es in literarischen Texten so etwas wie Ansichten von Dingen? Wie definiert man literarische Räume? Wie kann in Literatur Fremderfahrung vermittelt werden? Wie entsteht aus lauter kontingenten Möglichkeiten ein konsistenter literarischer Zusammenhang? Was ist literarische Phantasie? Das sind einige der Fragen, die in diesem Buch entwickelt und beantwortet werden. Anders als in bisherigen Beiträgen zur Literaturtheorie, die immer nur einzelne Titel der Phänomenologie heranziehen, oft sogar nur isolierte Begriffe, werden hier sämtliche bislang zugänglichen Schriften Husserls und Ingardens berücksichtigt, dazu die phänomenologischen Nachlasspublikationen Blumenbergs. Erst so lässt sich eine Theorie vorlegen, die sowohl dem Anspruch der Literatur wie dem der Phänomenologie jenseits aller Klischees genügt. Zahlreiche Beispiele aus der deutschen und englischen Literatur, von Shakespeare über Raabe bis Beckett und Jandl nehmen die theoretischen Überlegungen auf und führen sie weiter.