Die Frage nach der Verwandtschaft des Künstlers und des Philosophen im Geiste hat die Philosophie des französischen Phänomenologen Maurice Merleau- Pontys (1908-1961) maßgeblich beeinflusst: Durch sein vermittelndes Denken künstlerischer Prozesse der Welterschließung und der philosophischen Methode der réflexion setzt Merleau-Ponty, wie der Band zeigt, wichtige Impulse für Kunst- und Sprachphilosophie. Mit dem Projekt der Rehabilitierung des Sinnlichen, das Merleau-Ponty bis in die späten Schriften (u.a. L’oeil et l’esprit 1961) hinein betreibt, bestimmt er das künstlerische Denken als Vorbild einer noch zu definierenden neuen Philosophie. Das Buch zeigt, wie einflussreich die Schriften Edmund Husserls für Merleau-Ponty gerade auch in dieser Hinsicht waren und schließt vor diesem Hintergrund an klassische Debatten um die theoretische Durchdringung künstlerischen Erfahrens und Handelns an. Einen Beitrag leistet es zudem für aktuelle Diskurse, die sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst entzünden: Die Rede ist von der Genese und Reifung spezifischer Formen der theoretischen Aneignung praktisch-lebensweltlicher Interaktionen von Akteur und Artefakt, Geistigem und Stofflichem.