Seit einigen Jahren herrscht Hochkonjunktur auf dem akademischen Lehrbuchmarkt. Der Grund für die neue Entwicklung sind nicht zuletzt die jüngsten Studiengangsreformen, deren Folgen unter dem prominenten Schlagwort ‚Bologna‘ diskutiert werden. Die neuen Lehrbücher und Einführungen reagieren auf die veränderte Studienrealität, sie antworten zugleich aber auch auf die zunehmende Ausdifferenzierung fachlicher Wissensbestände und übernehmen dabei wichtige Funktionen der Kodifizierung.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes rücken die Bildungsmedien der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die theoretisch argumentierenden, aber auch am konkreten Material arbeitenden Studien diskutieren grundsätzlich die Lehrbarkeit des Wissens über Literatur; sie verfolgen praxeologische Fragestellungen nach den fachspezifischen Verfahrensweisen und Habitusformen der Kommunikation und des Wissens, mit denen Studierende in der Einführungsliteratur bekannt gemacht werden; nicht zuletzt widmen sie sich auch hochschuldidaktischen Aspekten sowie in fachgeschichtlicher Perspektive dem Stellenwert von Lehrbüchern als Dokumenten historischer Gegenstandsbestimmungen sowie als Medien verschiedener Studienreformen.