Wie geht der freiheitliche Verfassungsstaat mit in der Öffentlichkeit heftig artikulierter Kritik an Religion sowie den damit verbundenen Auswirkungen um? Der "Gotteslästerer" kann sich auf das Grundrecht der Meinungsäußerungsfreiheit in seiner abwehrrechtlichen Funktion berufen, wohingegen das Opfer der Gotteslästerung die Schutzfunktion der Grundrechte in Stellung zu bringen versucht, um den Staat zu einem Einschreiten zu bewegen. Barbara Rox überprüft die in diesem Zusammenhang im nationalen Verfassungsrecht wie im Völkerrecht überwiegend vertretene These von einem Spannungsverhältnis zwischen Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit auf ihre Belastbarkeit. Zu diesem Zweck entwickelt sie die Dogmatik grundrechtlicher Schutzpflichten fort und präzisiert den Schutzumfang der inneren Seite des Grundrechts der Religionsfreiheit. Barbara Rox wurde für diese Arbeit mit dem Dissertationspreis der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ausgezeichnet.