2012 wäre der Künstler Wolf Vostell 80 Jahre alt geworden. Sein intermediales künstlerisches Werk hat die Bundesrepublik von den 1950er bis in die 1980er Jahre maßgeblich geprägt. Als Mitinitiator von Fluxuskonzerten und als Begründer des europäischen Happenings gehört er zu den wichtigsten Pionieren der Aktionskunst weltweit. Seit 1958 integrierte er Fernseher in seine Arbeiten und stellte mit die ersten Videos der Kunstgeschichte her. Unter der Maxime "Kunst = Leben" reizte Vostell die Gegenüberstellung alltäglicher Welten des bürgerlichen Wohlstandes und des verdrängten Grauens von Krieg und Brutalität aus und fand dabei zu einer Ästhetik, die ihre Zeit geprägt und sich im Wiederaufgriff der 1990er Jahre als über seine Zeit hinaus relevant erwiesen hat.

Der vorliegende Band versammelt zehn Beiträge einer Tagung des Kunsthistorischen Instituts der Universität Kiel, die verschiedenen Aspekten und Werken Vostells nachgehen. Dabei wird der Intermedialität von Vostells Kunst durch kunsthistorische, literaturwissenschaftliche und medienästhetische Sichtweisen Rechnung getragen. Erstmalig wird die Werkgruppe der Knoblauch-Arbeiten wissenschaftlich untersucht und ein Katalog der Werke von Vostell in der Kieler Kunsthalle vorgelegt.

Mit Beiträgen von Mercedes Vostell, Klaus Gereon Beuckers, Jessica Wieczorek, Hans-Edwin Friedrich, Thekla Zell, Petra Maria Meyer, Gerald Schröder, Sandro Angelo Parrotta, Norbert M. Schmitz und Cornelius Hopp, herausgegeben von Klaus Gereon Beuckers.