Welches Verhältnis besteht zwischen gesellschaftsstrukturellen Konstellationen und der Entstehung sowie Bearbeitung von jugendhilferelevanten Konfliktlagen bei Mädchen und ihren Familien? Wie verläuft der Zugang zur Jugendhilfe und welche Rolle spielt dabei die Migrationsgeschichte? Die Autorin beantwortet diese Fragen, indem sie sich theoretisch sowie methodisch an mehreren Schnittstellen verortet. Zum einen spiegeln sich gesellschaftlich wirkende und sich überschneidende Differenzkategorien im biografischen Verlauf wider. Zum anderen wird die Kategorie Geschlecht im Feld der Jugendhilfe relevant. Darüber hinaus sind auch gesellschaftstheoretische Erkenntnisse der Migrationsforschung im Jugendhilfekontext von Bedeutung. Nicole von Langsdorff formuliert in ihrem Buch Anknüpfungspunkte für die Soziale Arbeit. Dabei wird deutlich, dass im Fallverstehen neben den Deutungs- und Bewältigungsmustern der Subjekte auch der Blick auf die existentiellen Bedingungen sowie kernstrukturelle Gesellschaftsbedingungen gerichtet werden sollte.