"Es ist nicht viel übrig vom Werk der archaischen Dichterin Sappho von Mytilene.
Und doch ziehen die erhaltenen Texte seit mehr als zweieinhalbtausend Jahren Leser in ihren Bann, und man wird nicht müde, sie, wie Scherben eines kostbaren Gefäßes, sich vor die Augen zu halten und hin und her zu drehen, um entweder das vollständige Gefäß aus ihnen zu erkennen, oder die Scherben selbst als geheimnisvolle und für sich selbst schöne Gegenstände zu betrachten.
Für einige ausgewählte Scherben habe ich beide Ansichten zu skizzieren versucht. Mit spitzem Stift als behutsame und maßstabsgerechte Umrisszeichnung, die sich in das verlorene Ganze wieder einsetzen ließe, auf der einen Seite, als Pinselzeichnung, die den flüchtigen Eindruck der einzelnen ins Licht gehaltenen Stücke festhalten will, auf der anderen." (Dirk Uwe Hansen)