Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen empirische Studien zur Soziolinguistik der Variation in der arabisch-französischen Kontaktsituation in Marokko, insbesondere in der urbanen Agglomeration Rabat-Salé. Diese werden mit soziolinguistischen Befunden zum französisch-arabischen Sprach- und Kulturkontakt in Migrationskontexten in periurbanen Vierteln in Frankreich (“banlieue”) in Beziehung gesetzt. Dies wird fundiert durch einen eigenen Teil zur Epistemologie und Methodologie qualitativer ethno-soziologischer Feldforschung. Dabei wird gezeigt, dass zwischen “traditionellen” Terrains in der Sprachwissenschaft und denen neuen medialisierten elektronischen Feldern kein Bruch, sondern eine Kontinuität besteht. Dies erlaubt den Anschluss an die variationslinguistische Analyse von medialisierten Kulturproduktionen, vor allem im Bereich der Musikszene (insbesondere Rap, Raï) und des Films, die in organischer Verbindung mit der durch Migrationserfahrung geprägten Lebenswelt innerhalb von arabisch-romanischen Sprach- und Kulturkontakten stehen. Diese Analysen erlauben komplementär hierzu die Heranziehung der frankophonen Literatur des Maghreb als variations- und kontaktlinguistische Datenquelle, die eine neue Sichtweise auf die Einheit der arabisch-romanischen Sprachkontakte zwischen dem nördlichen und dem südlichen Mittelmeerraum gestattet.