Wurde vor etwa fünfzehn Jahren in einer öffentlich verbreiteten historischen Monatsschrift die provokante Frage: „faut-il brûler Braudel ?“ gestellt (letztendlich mit einer negativen Antwort), so lässt sich in jüngerer Zeit eine Art Rückkehr zu Fernand Braudel feststellen, insbesondere zu seiner breit angelegten Trias „Civilisation matérielle, économie et capitalisme, XVe-XVIIIe siècle“.
Diese Feststellung gibt Anlass, die heutige historiographische Rezeption und Wirkung jenes Werkes näher in den Blick zu nehmen. Diesem Anliegen folgend, konzentriert sich der Sammelband besonders auf zwei Forschungsfelder: einerseits die Geschichte des Marktwesens und der frühneuzeitlichen Märkte, andererseits die „Globalgeschichte“ der Frühen Neuzeit. Denn es sind genau jene die Themenkomplexe, in denen sich seit 15 Jahren eine Wiederbelebung der wirtschaftshistorischen Fragestellungen und Forschungen feststellen lässt, sowohl in der französischen und deutschsprachigen als auch in der angelsächsischen Historiographie.