Das Gesamtwerk Ernst Jüngers (1895-1998) ist durchwirkt von Bezügen zu skandinavischen Literaturen. Diese zahlreichen intertextuellen Beziehungen werden in dieser Arbeit erstmals systematisch untersucht.
Stahlgewitter, Waldgang und Godenholm sind nur einige Beispiele dafür, dass bei Jünger vor allem immer wieder Figuren, Motive, Schauplätze und Handlungsschemata der altisländischen Sagas aufgerufen werden. Mit diesen Referenzen gehen konzeptionelle Selbstentwürfe einher, über die sich Jünger zunächst als heroischer Krieger, später als konservativer Waldgänger und schließlich als Anarch in seine Essayistik und Prosa einschreibt.
Über die Rezeption der Sagas wird somit auch eine Inszenierungsgeschichte lesbar, die in der Jüngerphilologie so noch nicht nachvollzogen worden ist und neue Kontexte erschließt.