Das als „Queer Reading“ bezeichnete Lektüreverfahren konzentriert sich vor allem auf das Bild der gleichgeschlechtlichen Liebe und Sexualität in der Literatur. Auf welche Art und Weise spiegeln sich kulturelle Denkmuster in der künstlerischen Darstellung des Themas Homosexualität wider? Wie wird das Begehren nach dem gleichen Geschlecht in literarischen Texten versteckt, marginalisiert, ausgeschlossen, unterdrückt, verstanden oder missverstanden? Ján Dem?išák liest und deutet das Frühwerk von Bertolt Brecht – insbesondere die Dramen „Baal“, „Im Dickicht der Städte“, „Leben Eduards des Zweiten von England“ und den Prosatext „Bargan lässt es sein“ – in diesem Zusammenhang neu, anders, kritisch, provozierend, einfach „queer“.