Die Schriftstellerin Elisabeth von Heyking (1861–1925) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts berühmt mit ihrem Roman "Briefe, die ihn nicht erreichten". Als Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. nach Weltgeltung strebte, öffnete sie auf unterhaltsame Weise einem breiten Publikum den Blick für Zusammenhänge der internationalen Politik. Zwei Jahrzehnte hatte sie an der Seite ihres Mannes, des Diplomaten Edmund von Heyking, in Übersee verbracht, und zwar in den USA, in Chile, Britisch-Indien, Ägypten, China sowie in Mexiko. Ihr eigenes Leben war voller dramatischer Wendungen und trug selbst romanhafte Züge. Seit 1908 lebte sie in Thüringen als Herrin von Schloss Crossen, das ihr während einer Lebenskrise unvermutet zugefallen war.
Die erste große Biographie über Elisabeth von Heyking basiert hauptsächlich auf unveröffentlichten Dokumenten zahlreicher Archive und zeichnet das Charakterbild einer beeindruckenden Persönlichkeit. Zugleich spiegelt sich hier eine konfliktreiche Epoche, die schließlich in den Ersten Weltkrieg mündete. Elisabeth von Heyking war eine Enkelin des Romantikerehepaars Achim und Bettine von Arnim. Deswegen beinhaltet dieses Buch auch viel Interessantes und Neues zur v. Arnim-Brentano'schen Familiengeschichte.

Prof. i.R. Dr. Herward Sieberg, promovierter Historiker und habilitierter Politikwissenschaftler, lehrte bis 2007 Politikwissenschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim.