Spanien und Portugal dominierten fast drei Jahrhunderte lang weite Teile des Atlantikhandels. Kaum ein Bereich der Wirtschaftsgeschichte hat so viel Interesse auf sich gezogen, immer tiefer sind Historiker in Details von Häfen, Händlern, Schiffen und Waren eingestiegen.


Niels Wiecker bündelt die weit verstreute Forschung und legt erstmals für das 18. Jahrhundert eine vergleichende Untersuchung zum spanischen und portugiesischen Handel im Atlantik vor. Am Beginn steht der bündnispolitische Gegensatz beider Länder und die unterschiedlichen handelsrechtlichen Rahmenbedingungen. Mit Hilfe einer eigens konzipierten Datenbank wird der Schiffsverkehr zwischen den großen iberischen und iberoamerikanischen Häfen untersucht. Das Verhältnis der beiden herausragenden Zentren des Kolonialhandels, Cádiz und Lissabon, der Aufstieg neuer Export-Regionen in Ibero-Amerika und die besonderen spanisch-portugiesischen Beziehungen am Río de la Plata bilden Schwerpunkte der Untersuchung.


Die Arbeit wurde mit dem Martin Behaim-Dissertationspreis der Gesellschaft für Überseegeschichte e.V. 2011 ausgezeichnet.