Bei dem Näherrücken der Ostfront wurden aber auch mit der einheimischen Bevölkerung die Evakuierten in den Strudel der Kriegsereignisse hineingezogen. Aus den "Bombenflüchtlingen" wurden nun, im Unterschied zu den "Ostflücht-lingen", die ihre Heimat verloren, die "Westflüchtlinge", die in ihre westliche Heimat zurückkehren wollten. Bedauerlicherweise berücksichtigt selbst eine umfangreichere Lokalgeschichtsschreibung sowohl der Heimat- wie auch der damaligen Aufnahmegemeinden immer noch kaum oder überhaupt nicht das wenn auch nur kurze Kapitel der "Bombenweiber" und "Splitterkinder" mit ihren Schicksalen; als sei ihre Geschichte – in der Heimat abgemeldet und in der Fremde nicht wirklich aufgenommen – außerhalb ihrer eigenen West- oder Ostgeschichte als abseitiger Sonderfall zu betrachten.