Fon gehört neben Ewe und Ge zu den Gbe-Sprachen, die dem Kwa, einer Untergruppe der Niger-Kongo-Sprachfamilie, zugeordnet werden. Ursprung und Verbreitung des Fon und seiner Sprecher liegen im ehemaligen Königreich Dahomey, der heutigen Republik Benin. Infolge ausgedehnter Expansionsbestrebungen breiteten sich die Fon derartig aus, dass ihre Sprache heute zu einer der wichtigsten des Landes zählt. 40 bis 45% der Bevölkerung Benins bedienen sich heutzutage des Fon als Muttersprache, Zweitsprache oder Verkehrssprache.

Das vorliegende Wörterbuch, das etwa 5.000 Einträge umfasst, erscheint im Anschluss an das „Dictionnaire Fon–Français“ (2003) der Autorin und beinhaltet neben den dort enthaltenen Lexemen weitere Einträge, die aus Fon-sprachigen Medien (Zeitungen, Broschüren/graue Literatur, offizielle Publikationen etc.) sowie aus von Fon-Muttersprachlern beantworteten Fragebögen zusammengetragen wurden. Darüber hinaus wurde das Korpus zusätzlich um moderne Termini der Bereiche Wissenschaft, Technik, Medizin, Botanik, Zoologie, Wirtschaft sowie Kultur, Politik und Recht ergänzt.

Bereichert wird das Wörterbuch Français–Fon durch einen Anhang mit Tabellen, in denen in komprimierter Form Personal-, Demonstrativ-, Interrogativ- und Possessivpronomen sowie wichtige Präpositionen und die Zahlen von Null bis 1 Milliarde dargestellt werden.

Wie bereits in ihrem Wörterbuch Fon–Français (ISBN 978-3-89645-463-8) verwendet die Autorin auch hier die Standard-Orthographie des Fon mit einer zusätzlichen Kennzeichnung von fünf Tönen (hoch-, tief- und mittel, fallend und steigend).


Zuletzt erschienen bei uns die folgenden Werke zur oralen Literatur der Fon:

„A Journey to Gods and Comrades - Recording Voodoo Stories of the Fon (1975-1977, 2014, 2015), ISBN 978-3-89645-414-0.
„Verbal Art of the Fon (Benin)“, ISBN 978-3-89645-288-7.
„Vodun Stories of the Fon (Benin)“, ISBN 978-3-89645-289-4.

Über die Autorin:
Dr. Hildegard Höftmann war bis zu ihrer Pensionierung Professorin am Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität Berlin, wo sie im Jahre 1957 dem als Nachfolger von Diedrich Westermann nach Berlin berufenen Ernst Dammann als Assistentin zugewiesen wurde. Sie verstarb am 15.4.2018 in Berlin.

Aus dem Vorwort zu ihrer Festschrift zum 80. Geburtstag: „Ähnlich wie sich Carl Meinhof einst erfolgreich für die Etablierung der Afrikanistik im Fächerkanon der Philosophischen Fakultäten deutscher Universitäten einsetzte, ist es Hildegard Höftmann gelungen, das traditionsreiche Berliner Institut im Trubel der großen universitären Umstrukturierungen der damaligen DDR nicht nur zu erhalten, sondern es auch wissenschaftlich wie politisch unbeschadet in die Wendezeit zu führen.”